Leica Oskar Barnack Award 2024
10.10.24 - 02.02.25
Ernst-Leitz-Museum
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Auch in diesem Jahr stehen wieder zwölf Finalistinnen und Finalisten auf der Shortlist des Leica Oskar Barnack Awards (LOBA). Alle Bildserien der Shortlist sind ab sofort unter www.leica-oskar-barnack-award.com zu entdecken und werden in den kommenden Wochen vertiefender vorgestellt.
Bereits zum 44. Mal ehrt die Leica Camera AG mit dem international renommierten Fotografie-Award hervorragende Fotografinnen und Fotografen, die durch einen aufwendigen Auswahlprozess ermittelt wurden. Bis zum 10. Oktober bleibt es spannend, wer mit dem Hauptpreis oder dem Newcomer-Award ausgezeichnet wird. Die Verleihungen werden auch diesmal mit einem großen Fest im Leica Headquarter in Wetzlar verbunden. Bis dahin werden die Serien aller Finalistinnen und Finalisten der diesjährigen Shortlist auf der LOBA-Website präsentiert: www.leica-oskar-barnack-award.com
Ausgewählt wurde die Shortlist in bewährter Weise auf der Grundlage der eingereichten Vorschläge von rund 80 Fotografieexpertinnen und -experten der internationalen Fotografieszene aus rund 50 Ländern, aus denen dann die diesjährige Jury im zweiten Schritt die LOBA Shortlist 2024 und die Gewinner in der Haupt- und der Newcomer-Kategorie bestimmt hat. Denn Teil der Shortlist ist auch der Leica Oskar Barnack Award Newcomer, der an Fotografinnen und Fotografen unter 30 Jahren geht und in Kooperation mit bedeutenden internationalen Fotoinstitutionen und Hochschulen aus 20 Ländern nominiert wurde.
Im Anschluss an die Preisverleihung am 10. Oktober werden alle LOBA-Serien im Ernst Leitz Museum in einer großen Ausstellung – mit freundlicher Unterstützung durch WhiteWall – und in einem begleitenden umfangreichen Katalog präsentiert. Nach der Ausstellung in Wetzlar wird der LOBA 2024 in weiteren Leica Galerien und auf Fotofestivals weltweit zu sehen sein.
Der LOBA gehört zu den hoch dotierten und renommiertesten Auszeichnungen im Bereich der Fotografie: Die Gewinnerin oder der Gewinner des LOBA erhält 40 000 Euro und eine Leica Kameraausrüstung im Wert von 10 000 Euro, die Gewinnerin oder der Gewinner des Newcomer Awards 10 000 Euro und eine Leica Q3.
Shortlist Überblick
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Forough Alaei: The Underneath of the Calm Streets of Iran
Seit dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini im September 2022 wagen es viele Frauen, gegen die offiziellen staatlichen Verhaltensbestimmungen zu rebellieren. Die iranische Fotografin (*1989) porträtiert in ihrer Serie junge Iranerinnen, die den Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ selbstbewusst leben. Ob Tänzerin oder Restaurantleiterin, ob Motorradrennfahrerin, Automechanikerin oder Stuntfrau: Eine neue Generation von jungen Frauen kämpft sichtbar für ihre Rechte.
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Anush Babajanyan: Nagorno-Karabakh War and Exodus
Im Mittelpunkt der Serie stehen die seit vielen Jahren andauernden Konflikte um das Gebiet Bergkarabach, eine bis zu deren Flucht im September 2023 überwiegend von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus. Die Fotografin zeigt Bedrohung, Vertreibung und die ungewisse Zukunft der von ihr porträtierten Familien. Babajanyan (*1983) wurde in Armenien geboren und lebt in Deutschland. Ihre Arbeit wurde bereits vielfach ausgezeichnet; sie ist Mitglied der Agentur VII.
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Emily Garthwaite: Tears of the Tigris
In ihrer Serie folgt die britische Bildjournalistin (*1993) auf 1900 Kilometern dem Fluss Tigris – von seiner Quelle in der Türkei bis ins Gebiet des Irak. Sie untersucht dabei politische Loyalitäten, ethnische Bindungen, nationale Grenzen und die sich verändernde Geografie. Der Fluss steht am Rande einer Umweltkatastrophe, von der etwa 30 Millionen Menschen betroffen sind, die im Einzugsgebiet des Flusses leben und die das Kulturerbe der Region bedroht.
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Maria Gutu: Homeland
Viele Kinder in der Republik Moldawien wachsen ohne Eltern auf. Aus wirtschaftlichen Gründen hat in den letzten 20 Jahren etwa ein Viertel der Bevölkerung das Land verlassen. Ausgangspunkt für die Serie ist die persönliche Geschichte der moldawischen Fotografin (*1996), die bei ihren Großeltern aufwuchs. Entstanden ist eine poetische Suche nach Wurzeln, nach einem Zuhause, dessen Bedeutung sich immer wieder ändert – selbst im Verständnis der Kinder.
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Ksenia Ivanova: Between the Trees of the South Caucasus
Das von 2019 bis 2023 fotografierte Projekt der in Russland geborenen und in Berlin lebenden Fotografin (*1990) gibt Einblicke in die noch immer ungelösten Konflikte im Südkaukasus. Im August 2008 stationierte Russland seine Truppen im benachbarten Georgien und erklärte die Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wirft die Serie grundsätzliche Fragen über die Zukunft dieser Gebiete und die Folgen der dort lebenden Menschen auf.
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Lucas Lenci: Inattention Era
Der Alltag vieler Menschen ist durch eine permanente Reizüberflutung bestimmt. In seiner schwarzweißen Serie präsentiert der brasilianische Fotograf (*1980) strahlend weiße, aber leere LED-Display-Flächen auf öffentlichen Plätzen, die für ihn als Metaphern für den überwältigenden Überfluss an Informationen dienen, der von den Menschen gar nicht verarbeitet werden kann. Lenci beschreibt den Zustand einer Zeit, die von allgegenwärtiger Ablenkung und Unaufmerksamkeit geprägt ist.
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Adriana Loureiro Fernández: Paradise Lost
Als eine Art persönliches Tagebuch beschreibt die venezolanische Fotografin (*1988) die desolate Situation in dem südamerikanischen Staat. Seit rund zehn Jahren dokumentiert sie den Zusammenbruch ihres Heimatlandes. Armut, Inflation, Gewalt, aber auch die Hoffnungen einer jungen Generation, die das Land – anders als viele andere – noch nicht verlassen hat. „Irgendwo zwischen der Schönheit und dem Schrecken liegt das verlorene Paradies“, so der Kommentar der Fotografin.
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Sara Meneses Cuapio: Raízhambre
Als eine Art persönliches Tagebuch beschreibt die venezolanische Fotografin (*1988) die desolate Situation in dem südamerikanischen Staat. Seit rund zehn Jahren dokumentiert sie den Zusammenbruch ihres Heimatlandes. Armut, Inflation, Gewalt, aber auch die Hoffnungen einer jungen Generation, die das Land – anders als viele andere – noch nicht verlassen hat. „Irgendwo zwischen der Schönheit und dem Schrecken liegt das verlorene Paradies“, so der Kommentar der Fotografin.
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Davide Monteleone: Critical Minerals – Geography of Energy
Wie kann in Zukunft Nachhaltigkeit entstehen, ohne die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen? Die Serie hinterfragt die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen, die dem gewünschten Wandel der globalen Energiewirtschaft geschuldet ist. Der in der Schweiz lebende italienische Fotograf (*1974) problematisiert die komplexen geopolitischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen des Kupfer-, Lithium- und Kobaltbergbaus in Chile, der Demokratischen Republik Kongo und Indonesien.
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Tong Niu: Express Delivery
Die chinesische Logistik- und Kurierbranche hat sich nach einem goldenen Jahrzehnt verändert und wächst langsamer. Die Serie des chinesischen Fotografen (*1998) entstand vor allem in der Region Jiangsu. Die im Großformat aufgenommenen Bilder zeigen den Großstadtalltag der im E-Commerce und Expressversand Beschäftigen; der Fotograf begleitet sie aber auch auf Reisen in ihre ursprünglichen Heimatorte, aus denen sie mit Hoffnungen auf eine bessere Zukunft abgewandert sind.
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Ingmar Björn Nolting: An Anthology of Changing Climate
Im Kampf gegen die Klimakrise hat Deutschland ehrgeizige Ziele, doch der Status quo ist so komplex wie paradox. Aus dem Wunsch, bis 2045 eine klimaneutrale Industrienation zu sein, ergeben sich soziale und ökologische Dynamiken, die zu einer wachsenden Spaltung der Gesellschaft führen. Der deutsche Fotograf (*1995) geht in seiner Serie der Frage nach, wie im gesellschaftlichen Konsens Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels zu finden sind.
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Etinosa Yvonne: It’s All in My Head
Das forschungsgestützte Mulitmediaprojekt der nigerianischen Fotografin (*1989) setzt sich mit dem Überleben nach Gewalt- und Terrorismuserfahrungen auseinander. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas, ein multiethnischer und multireligiöser Staat, der ständig mit Grausamkeiten und Konflikten unterschiedlichen Ausmaßes zu kämpfen hat. Seit 2018 arbeitet Yvonne mit mehr als 60 traumatisierten Erwachsenen und Kindern in verschiedenen Landesteilen zusammen.
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Forough Alaei: The Underneath of the Calm Streets of Iran
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Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Preise
Erwachsene 11,- Euro Kinder bis 8 Jahre Freier Eintritt Ermäßigt* 8,- Euro Familien 24,- Euro Jahreskarte 29,- Euro